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Tiere

Schwalben

Als sich die Schwalben
Im raschen Fluge kreuzten,
Da ward gezwitschert.

Dieser Dreizeiler, ein Haiku von Yahan, beschreibt sehr treffend zwei auffällige Merkmale der Schwalben. Zum einen ihren schnellen und wendigen Flug, zum anderen ihr Gezwitscher. Schwalben sind nur sehr selten allein unterwegs. Meistens sieht man sie in kleineren Trupps fliegen und dabei hört man sie auch. Beständig scheinen sie sich auf die besten Insektenvorkommen hinzuweisen.

Mehlschwalbe (Foto Georg Wietschorke)

Schwalben sind an das Leben in der Luft sehr gut angepasst. Ihr Körper ist stromlinienförmig, die Flügel schlank und spitz, der gegabelte Schwanz ermöglicht Flugmanöver wie Haken und Wendungen. Der kurze Schnabel lässt sich sehr weit öffnen, so dass Fluginsekten gut gefangen werden können. Schwalben sind reine Insektenfresser, daher sieht man sie oft dort wo es viele Insekten gibt, z. B. an Gewässern oder auf Viehweiden.

Die beiden Schwalbenarten, Rauchschwalbe und Mehlschwalbe, die bei uns vom Frühling bis zum Herbst zu sehen sind, sind leicht zu unterscheiden. Beide haben einen gegabelten Schwanz, aber die Seitenfedern des Rauchschwalbenschwanzes sind zu langen Spießen verlängert. Das ist im Flug deutlich zu erkennen. Wenn man die Schwalben näher sieht erkennt man weitere Unterschiede. Die Mehlschwalbe ist unterseitig ganz weiß, die Rauchschwalbe ist auch weiß, hat aber eine dunkle Kehle.

Rauchschwalbe (Foto Monika Helmecke)

Oberseitig sind beide dunkel, aber die Mehlschwalbe hat einen weißen Bürzel, das ist die Stelle, wo der Rücken endet und der Schwanz beginnt. Wer Schwalben auf die Füße gucken kann, erkennt noch einen Unterschied: Mehlschwalben „haben Hosen an“, ihre Beine und Füße sind befiedert.

Beide Arten bevorzugen unterschiedliche Brutplätze. Rauchschwalben brüten bevorzugt in Gebäuden und bauen ein halbkreisförmiges Nest aus Lehm und Schlamm auf Balken und Vorsprüngen, welches oben offen ist. Das Nest wird also auf einem Untergrund gebaut.

Mehlschwalben brüten außen an Gebäuden und bauen ein viertel- bis halbkreisförmiges Nest aus Lehm und Schlamm, welches oben geschlossen ist und nur eine kleine Öffnung hat. Das Nest wird an eine Wand geklebt.

Tabellarisch sieht das so aus:

 RauchschwalbeMehlschwalbe
Schwanzgegabelt, mit Spießengegabelt
Unterseiteweiß mit dunkler Kehleganz weiß
Oberseiteganz dunkeldunkel mit weißem Bürzel
Beine und Füßenacktbefiedert
Nestauf einer Unterlage, oben offenan einer Wand, oben geschlossen
Nistplatzbevorzugt im Gebäudeaußen an Gebäuden


Schwalben sind Koloniebrüter, d.h. sie brüten gerne in größeren Gruppen. Rauchschwalben können dabei Kolonien mit bis zu 100 Nestern bilden, Mehlschwalben sogar Kolonien mit über 200 Nestern. Sie überwintern im südlichen Afrika und kehren im folgenden Jahr meist an den gleichen Brutplatz zurück. Daher sind nicht nur die Schwalben, sondern auch ihre Nester geschützt.

Rückgang einer abwechslungsreichen Landschaftsstruktur, rückläufige Nistplätze, fehlende Schlammpfützen und weniger Insekten führen leider dazu, dass insgesamt die Zahl der Schwalben rückläufig ist.

Frisch geschlüpft: Die gehörnte Mauerbiene, Osmia cornuta

Kaum sind die Temperaturen etwas wärmer und die Sonne scheint, schlüpft die gehörnte Mauerbiene. In den Brutzellen haben sie den Winter überlebt. An einer einfachen Nisthilfe lassen sie sich nun gut beobachten. Zunächst schlüpfen nur Männchen, an dem weißen „Bart“ sind sie gut zu erkennen. Vor den Brutzellen warten sie dann paarungsbereit auf schlüpfende Weibchen. Dabei sind sie nicht zimperlich, sondern rempeln sich an und versuchen eine möglichst gute Ausgangsposition beim Warten auf die Weibchen zu erhalten.

Wenn dann ein Weibchen erscheint, wird es sofort von Männchen bedrängt und von einem Männchen in unmittelbarer Nähe des Nistplatzen begattet. Das Männchen hält das Weibchen fest umklammert, bis es zur Paarung kommt. Das kann bis zu 2 Stunden dauern. In der Zeit sind die Bienen sehr gefährdet. Kurz nach der Paarung sterben die männlichen Bienen und die Weibchen beginnen mit dem Nistbau.

Das Schwarzkehlchen als neuer Mitbewohner

Schwarzkehlchen

Seit kurzer Zeit lebt auf der Wiese hinter dem Haus ein Paar Schwarzkehlchen. Das farbenprächtige Männchen ist mit schwarzen Kopf und schwarzer Kehle, der orange-bräunlichen Brust und den weißen Halsseitenstreifen gut zu erkennen. Das Weibchen ist insgesamt bräunlich mit einer schwächeren orange-bräunliche Brustfärbung. Schwarzkehlchen überwintern am Mittelmeer. Sie bauen ihr Nest aus trockenen Halmen meist in einer Bodenmulde. Sie bevorzugen extensives Grünland oder Ruderalflächen mit einzelnen Stäuchern, Stauden oder Zaunpfosten, die als Singwarte und Ansitz für die Insektenjagd genutzt werden.
Ein weiteres Paar habe ich auf Zaunpfosten an einer Wiese am Rixknopf gesehen.

Wespen kennt jeder, aber schon mal eine Wespenspinne gesehen?

Netz der Wespenspinne

Noch vor 50 Jahren konnte man die Wespenspinne nur in Südeuropa antreffen. Mit der zunehmenden Erderwärmung ist sie nun aber auch in Wawern und Umgebung zu finden. Das Weibchen wird bis zu 25 mm groß, das Männchen ist nur bis zu 6 mm groß.
Wespenspinnen gehören zu den Radnetzspinnen. Eine Besonderheit ihres Spinnennetzes ist ein weißes, zickzackförmiges Gespinstband das sogenannte „Stabiliment“. Sie bauen ihre Netze in der niedrigen Vegetation. Die Wespenspinne fängt größere Insekten wie Heuschrecken, Bienen, Wespen, Libellen und Schmetterlinge.

Wespenspinne mit Beute

Wenn sich ein Beutetier in dem Netz fängt, läuft die Spinne darauf zu und spinnt es sehr schnell kräftig ein. Im Bild ist ein gerade gefangener Grashüpfer zu sehen.
Wespenspinnenweibchen sind extrem kannibalistisch. Sie verpaaren sich mit mehreren Männchen. Diese werden während und nach der Begattung vom Weibchen gefressen. Dieser Sexualkannibalismus findet sich bei mehreren Insekten. Meistens ist der Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen sehr ausgeprägt.

Das Hermelin Anfang März 2022

Wechsel der Haarfarbe dringend nötig!


Das Hermelin ist immer noch im Winterkleid, leuchtend weiß mit schwarzer Schwanzspitze. Das ist auf der Wiese keine gute Tarnung mehr. Die Gefahr selber erbeutet zu werden ist groß.
Hermeline leben in strukturreichen Landschaften. Es sind Raubtiere, die sich sich von kleinen Tieren ernähren, hauptsächlich von Wühlmäusen. Ihren unterirdischen Bau legen sie nicht selber an, sondern übernehmen vorhandene Bauten. Das weiße Fell wurde früher als Kleidungsbesatz genutzt und war sehr wertvoll.

Was ist das denn für einer, so bunt wie ein Papagei?

Fichtenkreuzschnabel

Es ist ein Fichtenkreuzschnabel, ein Vogel der Nadelwälder. Er lebt hauptsächlich von den Samen der Fic

Der Eichelhäher – sein Name ist Programm

Im Herbst verbringt der Eichelhäher bis zu 11 Stunden am Tag mit der Anlage von Nahrungsvorräten. Er versteckt Eicheln, Haselnüsse, Bucheckern und andere Nussfrüchte, die er auch weit entfernt sammelt und in seinem Schlund transportiert. 5 – 7, manchmal bis zu 10 Eicheln kann er im Schlund transportieren und dazu noch eine im Schnabel. Er treibt sie einzeln, selten 2 oder 3 auf einmal, mit seinem Schnabel in die Bodenstreu, in Löcher, Spalten oder Ritzen und bedeckt sie. Jedes Jahr werden so zwischen 3000 und 5000 Nahrungsvorräte angelegt. Der Eichelhäher ist wie alle Rabenvögel, zu denen er gehört, sehr intelligent und kann sich die Verstecke merken. Da er nicht alle Nahrungsvorräte verbraucht, trägt er zur Verbreitung von Eichen, Haselnüssen und anderen Bäumen und Sträuchern bei. Daher hat er auch den Beinamen „Waldförster“.

Das Wort „Häher“ hat sich aus dem Nachahmen des Rufs des Vogels entwickelt. Bei nahezu jedem Waldspaziergang ertönt irgendwann das typische „räätschen“. Lauthals warnen sie im weiten Umkreis vor allem und jedem, nicht nur vor Feinden. Ein weiterer Beiname ist daher „Polizei des Waldes“.
Im Flug erkennt man ihn schnell an seinem leuchten weißen Bürzel, die feine Kopf- und die blaubunte Flügelzeichnung sieht man nur aus der Nähe.
Der Eichelhäher ist auch ein Feinschmecker. Im Sommer ernährt er sich hauptsächlich von tierischer Kost, im Winter von pflanzlicher. Mit seiner Zunge prüft er die Nahrung vor dem Verzehr. Klebriges und Haariges verschmäht er.

Erdhummel

Jetzt fliegen die Königinnen!

Das erste warme Wetter lockt die Hummelköniginnen aus ihrem Winterversteck. Sie ernähren sich vom Nektar der Frühblüher, wie z.B. Schneeglöckchen und Krokusse und machen sich auf die Suche nach einem Nistplatz. Die Erdhummeln nisten in erdnahen Höhlungen, verlassenen Mäusenestern oder Maulwurfsbauten. Die ersten Arbeiterinnen zieht die Königin alleine auf. Später kümmern sich die Arbeiterinnen um die Aufzucht der weiteren Arbeiterinnen und die Versorgung der Königin. Erst ganz spät im Jahr legt die Königin auch Eier, aus denen Drohnen (männliche Bienen) und neue Königinnen schlüpfen. Ein großes Erdhummelvolk kann bis zu 600 Individuen umfassen. Bis auf die neuen Königinnen, die sich nach der Befruchtung durch die Drohnen ein Winterversteck suchen, stirbt der Hummelstaat im Winter ab. Da die Hummeln auch bei kühl – feuchtem Wetter und bedecktem Himmel fliegen, sind sie sehr wichtig für die Bestäubung vieler Pflanzen.

Admiral

Ganz schön früh, der Admiral!

Der Admiral ist den ganzen Sommer über bei uns zu beobachten. Jedes Jahr im Frühling macht er sich auf die Reise vom Mittelmeergebiet über die Alpen nach Zentral- und Nordeuropa. Hier entwickeln sich dann ein oder sogar zwei Generationen. Im Herbst fliegt ein Teil der Falter dann zurück ins Mittelmeergebiet, um dort zu überwintern. Die Falter, die hier bleiben, erfrieren normalerweise. Einige scheinen aber ein sehr gutes frostsicheres Winterversteck gefunden zu haben, denn bereits im Februar 2021 wurden in Rheinland-Pfalz die ersten Admirale gesichtet und mindestens einer war auch in Wawern.

Gimpel/Dompfaff

Winterzeit ist Gimpelzeit

Wer jetzt an Waldrändern, Hecken oder in buschreichem Gelände spazieren geht, hat gute Chancen Gimpel zu sehen. Das Männchen hat eine sattschwarze Kopfkappe und eine rosenrote Brust, das Weibchen hat ebenfalls eine schwarze Kopfkappe, aber die Brust ist nur rötlichgrau. Beide haben einen weißen Bürzel und weiße Flügelfelder, die beim Fliegen deutlich auffallen. Mit sanften „dü“ Lauten halten sie Kontakt zu einander. Sie ernähren sich von Samen, Kernen und Knospen. Mit Glück kommen sie im Winter auch ans Futterhaus. Der Gimpel wird auch Dompfaff genannt, weil die Farbkombination schwarz-rot an die Kleidung von Domherren erinnert. Auch in der Kinderliteratur ist der Gimpel bekannt. So wurde der Räuber Hotzenplotz in einen Gimpel verwandelt.

Baumläufer

Der Baumläufer ist gut getarnt. Mit seinem rindenfarbenen grau-braun gemusterten Rücken fällt er auf der Rinde der Bäume kaum auf. Er läuft die Baumstämme immer von unten nach oben hinauf und sucht dabei Insekten in den Rindenritzen. Wenn er oben angekommen ist, fliegt er zum Fuß des nächsten Baumes und beginnt dort wieder mit seinem Lauf in die Höhe. Er bevorzugt Bäume mit grober Rinde, denn dort verstecken sich mehr Insekten. Es gibt zwei Arten Baumläufer, den Waldbaumläufer und den Gartenbaumläufer. Sie sind schwer zu unterscheiden. Der Waldbaumläufer ist am Bauch fast ganz weiß, der Gartenbaumläufer eher schmutzig-weiß

Haussperling

Spatzen baden gern gemeinsam, wie hier sehr schön zu sehen ist.

Rotkehlchen

Das Rotkehlchen, ein Frühaufsteher
Das Rotkehlchen beginnt sein Tagwerk schon ca. 1 Stunde vor Sonnenaufgang und ist dann bis nach dem Sonnenuntergang aktiv. Dies ist nötig, damit am Tage genügend Nahrung aufgenommen werden kann, denn ein Rotkehlchen verliert in der Nacht ca 10 – 15 % seines Gewichts. (Davon träumen manche Menschen.) Neben der Nahrungssuche wird viel Zeit mit Singen verbracht. Der Gesang des Rotkehlchens ist sehr vielfältig und wird oft „melancholisch“, „besinnlich“ oder „perlend“ beschrieben.
Rotkehlchen leben den größten Teil des Jahres allein im Revier. Sie sind nur zur Paarung und Jungenaufzucht zusammen, aber auch in dieser Zeit sieht man sie fast nur allein. Nestbau und Brüten ist Sache des Weibchens, in dieser Zeit wird es viel vom Männchen gefüttert. Zur Nahrungssuche für die Jungen bevorzugen sie meist unterschiedliche Jagdflächen, und auch am Nest füttern sie nicht zur gleichen Zeit.
Wer Rotkehlchen im Garten haben möchte, darf nicht zuviel aufräumen. Rotkehlchen suchen ihre Nahrung am Boden. Dazu muss der Boden offen zugänglich sein, aber gleichzeitig nach oben geschützt unter einer Strauchschicht. Sie brauchen höhere Sträucher oder Bäume als Singwarte und dichtes, gerne dorniges Strauchwerk als Ruheplatz. Geeignete Nistplätze sind z.B. Erdhöhlungen an Böschungen, alte Baumstubben oder Dickichte von Rankpflanzen, denn Rotkehlchen brüten direkt auf dem Boden oder in geringer Höhe über dem Boden. Die erste Brut wird überwiegend mit Raupen gefüttert, daher sind Brennnesselbestände wichtig, denn viele Schmetterlingsraupen leben auf Brennnesseln. Aber auch viele Weichkäfer, die an spätere Bruten verfüttert werden, besuchen Brennnesseln. Ein solch strukturreicher naturnaher Garten bietet auch vielen anderen Tieren einen Lebensraum.

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Unerwarteter Besuch
Plötzlich saß ein Mittelspecht an der Wand. Zuerst dachte ich, dass es ein Buntspecht ist, den habe ich schon oft im Garten gesehen. Aber die rote Kopfplatte ohne schwarze Umrandung ist ein Kennzeichen für den Mittelspecht. Er lebt in Altholzbeständen des Laubwalds und bevorzugt Stämme mit rauher Borke, am liebsten Eichen. Sein Nisthöhle baut er in stehendem Totholz oder im Bereich von Schadstellen im Baum. Man trifft ihn auch in Streuobstwiesen, wenn diese in der Nähe von alten Laubmischwäldern liegen. Er ernährt sich das ganze Jahr von Insekten, die er mit seinem Schnabel aus der Baumrinde herausstochert. Im Herbst und Winter stehen aber auch Beeren, Nüsse und Samen auf dem Speiseplan.
Der Mittelspecht ist eine Zielart des Vogelschutzes in Rheinland-Pfalz, d.h. Rheinland-Pfalz hat eine besondere Verantwortung zum Schutz des Mittelspechtes.
(www.naturschutz.rlp.de, natura 2000, Vogelschutzgebiete)

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Der Grünspecht ernährt sich und seine Jungen fast nur von Ameisen, daher sieht man ihn häufig auf dem Boden sitzen und mit seinem Schnabel im Boden stochern. Er kann sich die Lage von Ameisennestern merken und steuert diese in seinem Revier immer wieder an. Mit seiner bis zu 10 cm langen Zunge, die an der Spitze mit Widerhaken versehen ist, holt er Ameisen, Puppen und Larven aus den Gängen. Wenn es im Winter kalt ist und der Boden gefroren ist, gräbt er in den Nestern der Waldameisen. Diese sehen dann nach dem Winter oft löchrig aus. Auf dem Boden bewegt er sich hüpfend, dabei kann er bis zu 3 Meter weite Sprünge machen, ohne die Flügel zu nutzen. Oft hört man seine Rufe, eine leicht abfallende Tonfolge, die an Lachen erinnert.