Schon gesehen?
Frisch geschlüpft: Die gehörnte Mauerbiene, Osmia cornuta
Kaum sind die Temperaturen etwas wärmer und die Sonne scheint, schlüpft die gehörnte Mauerbiene. In den Brutzellen haben sie den Winter überlebt. An einer einfachen Nisthilfe lassen sie sich nun gut beobachten. Zunächst schlüpfen nur Männchen, an dem weißen „Bart“ sind sie gut zu erkennen. Vor den Brutzellen warten sie dann paarungsbereit auf schlüpfende Weibchen. Dabei sind sie nicht zimperlich, sondern rempeln sich an und versuchen eine möglichst gute Ausgangsposition beim Warten auf die Weibchen zu erhalten.
Wenn dann ein Weibchen erscheint, wird es sofort von Männchen bedrängt und von einem Männchen in unmittelbarer Nähe des Nistplatzen begattet. Das Männchen hält das Weibchen fest umklammert, bis es zur Paarung kommt. Das kann bis zu 2 Stunden dauern. In der Zeit sind die Bienen sehr gefährdet. Kurz nach der Paarung sterben die männlichen Bienen und die Weibchen beginnen mit dem Nistbau.
Das Schwarzkehlchen als neuer Mitbewohner
Seit kurzer Zeit lebt auf der Wiese hinter dem Haus ein Paar Schwarzkehlchen. Das farbenprächtige Männchen ist mit schwarzen Kopf und schwarzer Kehle, der orange-bräunlichen Brust und den weißen Halsseitenstreifen gut zu erkennen. Das Weibchen ist insgesamt bräunlich mit einer schwächeren orange-bräunliche Brustfärbung. Schwarzkehlchen überwintern am Mittelmeer. Sie bauen ihr Nest aus trockenen Halmen meist in einer Bodenmulde. Sie bevorzugen extensives Grünland oder Ruderalflächen mit einzelnen Stäuchern, Stauden oder Zaunpfosten, die als Singwarte und Ansitz für die Insektenjagd genutzt werden.
Ein weiteres Paar habe ich auf Zaunpfosten an einer Wiese am Rixknopf gesehen.
Wespen kennt jeder, aber schon mal eine Wespenspinne gesehen?
Noch vor 50 Jahren konnte man die Wespenspinne nur in Südeuropa antreffen. Mit der zunehmenden Erderwärmung ist sie nun aber auch in Wawern und Umgebung zu finden. Das Weibchen wird bis zu 25 mm groß, das Männchen ist nur bis zu 6 mm groß.
Wespenspinnen gehören zu den Radnetzspinnen. Eine Besonderheit ihres Spinnennetzes ist ein weißes, zickzackförmiges Gespinstband das sogenannte „Stabiliment“. Sie bauen ihre Netze in der niedrigen Vegetation. Die Wespenspinne fängt größere Insekten wie Heuschrecken, Bienen, Wespen, Libellen und Schmetterlinge.
Wenn sich ein Beutetier in dem Netz fängt, läuft die Spinne darauf zu und spinnt es sehr schnell kräftig ein. Im Bild ist ein gerade gefangener Grashüpfer zu sehen.
Wespenspinnenweibchen sind extrem kannibalistisch. Sie verpaaren sich mit mehreren Männchen. Diese werden während und nach der Begattung vom Weibchen gefressen. Dieser Sexualkannibalismus findet sich bei mehreren Insekten. Meistens ist der Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen sehr ausgeprägt.
Das Hermelin Anfang März 2022
Wechsel der Haarfarbe dringend nötig!
Das Hermelin ist immer noch im Winterkleid, leuchtend weiß mit schwarzer Schwanzspitze. Das ist auf der Wiese keine gute Tarnung mehr. Die Gefahr selber erbeutet zu werden ist groß.
Hermeline leben in strukturreichen Landschaften. Es sind Raubtiere, die sich sich von kleinen Tieren ernähren, hauptsächlich von Wühlmäusen. Ihren unterirdischen Bau legen sie nicht selber an, sondern übernehmen vorhandene Bauten. Das weiße Fell wurde früher als Kleidungsbesatz genutzt und war sehr wertvoll.
Der Eichelhäher – sein Name ist Programm
Im Herbst verbringt der Eichelhäher bis zu 11 Stunden am Tag mit der Anlage von Nahrungsvorräten. Er versteckt Eicheln, Haselnüsse, Bucheckern und andere Nussfrüchte, die er auch weit entfernt sammelt und in seinem Schlund transportiert. 5 – 7, manchmal bis zu 10 Eicheln kann er im Schlund transportieren und dazu noch eine im Schnabel. Er treibt sie einzeln, selten 2 oder 3 auf einmal, mit seinem Schnabel in die Bodenstreu, in Löcher, Spalten oder Ritzen und bedeckt sie. Jedes Jahr werden so zwischen 3000 und 5000 Nahrungsvorräte angelegt. Der Eichelhäher ist wie alle Rabenvögel, zu denen er gehört, sehr intelligent und kann sich die Verstecke merken. Da er nicht alle Nahrungsvorräte verbraucht, trägt er zur Verbreitung von Eichen, Haselnüssen und anderen Bäumen und Sträuchern bei. Daher hat er auch den Beinamen „Waldförster“.
Das Wort „Häher“ hat sich aus dem Nachahmen des Rufs des Vogels entwickelt. Bei nahezu jedem Waldspaziergang ertönt irgendwann das typische „räätschen“. Lauthals warnen sie im weiten Umkreis vor allem und jedem, nicht nur vor Feinden. Ein weiterer Beiname ist daher „Polizei des Waldes“.
Im Flug erkennt man ihn schnell an seinem leuchten weißen Bürzel, die feine Kopf- und die blaubunte Flügelzeichnung sieht man nur aus der Nähe.
Der Eichelhäher ist auch ein Feinschmecker. Im Sommer ernährt er sich hauptsächlich von tierischer Kost, im Winter von pflanzlicher. Mit seiner Zunge prüft er die Nahrung vor dem Verzehr. Klebriges und Haariges verschmäht er.
Jetzt fliegen die Königinnen!
Das erste warme Wetter lockt die Hummelköniginnen aus ihrem Winterversteck. Sie ernähren sich vom Nektar der Frühblüher, wie z.B. Schneeglöckchen und Krokusse und machen sich auf die Suche nach einem Nistplatz. Die Erdhummeln nisten in erdnahen Höhlungen, verlassenen Mäusenestern oder Maulwurfsbauten. Die ersten Arbeiterinnen zieht die Königin alleine auf. Später kümmern sich die Arbeiterinnen um die Aufzucht der weiteren Arbeiterinnen und die Versorgung der Königin. Erst ganz spät im Jahr legt die Königin auch Eier, aus denen Drohnen (männliche Bienen) und neue Königinnen schlüpfen. Ein großes Erdhummelvolk kann bis zu 600 Individuen umfassen. Bis auf die neuen Königinnen, die sich nach der Befruchtung durch die Drohnen ein Winterversteck suchen, stirbt der Hummelstaat im Winter ab. Da die Hummeln auch bei kühl – feuchtem Wetter und bedecktem Himmel fliegen, sind sie sehr wichtig für die Bestäubung vieler Pflanzen.
Ganz schön früh, der Admiral!
Der Admiral ist den ganzen Sommer über bei uns zu beobachten. Jedes Jahr im Frühling macht er sich auf die Reise vom Mittelmeergebiet über die Alpen nach Zentral- und Nordeuropa. Hier entwickeln sich dann ein oder sogar zwei Generationen. Im Herbst fliegt ein Teil der Falter dann zurück ins Mittelmeergebiet, um dort zu überwintern. Die Falter, die hier bleiben, erfrieren normalerweise. Einige scheinen aber ein sehr gutes frostsicheres Winterversteck gefunden zu haben, denn bereits im Februar 2021 wurden in Rheinland-Pfalz die ersten Admirale gesichtet und mindestens einer war auch in Wawern.
Winterzeit ist Gimpelzeit
Wer jetzt an Waldrändern, Hecken oder in buschreichem Gelände spazieren geht, hat gute Chancen Gimpel zu sehen. Das Männchen hat eine sattschwarze Kopfkappe und eine rosenrote Brust, das Weibchen hat ebenfalls eine schwarze Kopfkappe, aber die Brust ist nur rötlichgrau. Beide haben einen weißen Bürzel und weiße Flügelfelder, die beim Fliegen deutlich auffallen. Mit sanften „dü“ Lauten halten sie Kontakt zu einander. Sie ernähren sich von Samen, Kernen und Knospen. Mit Glück kommen sie im Winter auch ans Futterhaus. Der Gimpel wird auch Dompfaff genannt, weil die Farbkombination schwarz-rot an die Kleidung von Domherren erinnert. Auch in der Kinderliteratur ist der Gimpel bekannt. So wurde der Räuber Hotzenplotz in einen Gimpel verwandelt.
Der Baumläufer ist gut getarnt. Mit seinem rindenfarbenen grau-braun gemusterten Rücken fällt er auf der Rinde der Bäume kaum auf. Er läuft die Baumstämme immer von unten nach oben hinauf und sucht dabei Insekten in den Rindenritzen. Wenn er oben angekommen ist, fliegt er zum Fuß des nächsten Baumes und beginnt dort wieder mit seinem Lauf in die Höhe. Er bevorzugt Bäume mit grober Rinde, denn dort verstecken sich mehr Insekten. Es gibt zwei Arten Baumläufer, den Waldbaumläufer und den Gartenbaumläufer. Sie sind schwer zu unterscheiden. Der Waldbaumläufer ist am Bauch fast ganz weiß, der Gartenbaumläufer eher schmutzig-weiß
Spatzen baden gern gemeinsam, wie hier sehr schön zu sehen ist.
Rund um Wawern gibt es verschiedene Glockenblumen:
Die Ackerglockenblume sieht man häufig an verschiedenen Standorten. Die rundblättrige Glockenblume und die Wiesenglockenblume sieht man auch noch öfters. Die pfirsichblättrige Glockenblume ist selten zu sehen, die Knäuelglockenblume sehr selten.